Asurnipal entbietet dir seinen Gruss



Ich, Asurnipal, entbiete dir Meinen Gruss. Der Weg zu Mir war ein langer und du bist rechtschaffend muede.

Nun hast du dein Ziel erreicht und kannst alle Muehen und Zweifel von dir abladen.

Welch Geschick auch immer dich zum Spielball der Goetter gemacht hat, unter dem herrschaftlichen Schutz und Schirm von Asurnipal wird es dir leicht werden ums Herz und deine Taten werden gerecht gewogen und belohnt.

Als Ich noch jung war und Ich viele Anhaenger und Untertanen hatte in Assur und bis nach Babylon, Uruk, Ur, Eridu und vielen anderen Staedten des gesegneten Landes zwischen den Stroemen und darueber hinaus;


Als grosse Krieger wie Mein Schuetzling Gilgamesch noch Mir dienten;


Als Meine grosse Sammlung der Literatur und Poesie noch bestand und von kundigen Dienern erweitert wurde;


War auch Mein Ruhm gross und Meine Macht unendlich.


Nun sind viele Fluten die zwei Stroeme hinuntergeflossen und haben die Felder befruchtet und die Menschen ernaehrt aber nur wenige sind es, die noch eine Erinnerung in sich tragen an Mich.

Ich, der Ich den Frieden befahl und den Krieg, der den Menschen Wohnstatt zuwies und sie beschuetzte, der die wilden Horden abwies und die Urbarmachung des Landes befahl, der die Staedte gruendete und den die Menschen als festen und gerechten Richter achteten, der die Gesetze aufzeichnen und das Wasser ausgeglichen zuteilte liess;
Ich, der Herbergstaetten fuer die Reisenden schuf und den Haendler Sicherheit bot, so dass alle das Land ASSURS besuchen und durchqueren konnten, ohne um ihr Leben oder ihr Gut zu fuerchten.
Die Abgaben, den Maut, die Zoelle und Steuern lies Ich so festsetzen, dass kein Wucher damit getrieben werden konnte und der Handel bluehte.

Niemals duldete Ich Unrecht oder ungebuehrliche Bevorzugung. Ich belohnte den Tuechtigen und Tapferen, den Fleissigen und den Mildtaetigen.
Ich strafte den Boesen, den Faulen, den Arbeitsscheuen und den, der seine gebotenen Steuern nicht entrichtete. Niemand musste unter Meiner Herrschaft darben und betteln, wenn er sich nur bemuehte.

Ich, der Ich die Armen speiste und die Reichen vor den Boesen schuetzte, der den Handel foerderte und die Wege und Strassen ausbauen liess, dessen Name in den Tuermen von den Priestern und den Andaechtigen hoch und oft gelobt wurde, den seine Feinde fuerchteten und seine Freunde liebten, der Andachtsstaetten schuf und schuetzte und die Priester unterstuetzte;

Vielen Voelkern war Ich der Vater und Fuehrer und Beschuetzer. Ich zeigte Ihnen den Weg, in Meinem Reich zu Ansehen und Wohlstand zu gelangen und in Frieden zu leben.
Unbotmaessige Voelker strafte Ich durch Vertreibung. Doch duldete ich keine Sklaven oder Hoerigkeit in Meinen Voelkern.
Jedes Volk bekam was nach seinem Stand und seiner Einfluss ihm zustand. Selbst rebellischen und vertriebenen Voelkern bot Ich die Hand, wenn sie nach Frieden und Recht verlangten und sich Meiner Herrschaft fuegten.

Ich, der viele Kinder hinterliess und das Land vermehrte, die Teilung beendete, der zerstoerte und aufbaute, der seine Ahnen und seinen Vater Asarhaddon achtete und ihr Werk fortfuehrte, der neue Kanaele und Wege anlegen liess und die Krieger zur Kraft und Mut erzog, der von ASSUR beschuetzt und gefoerdert wurde und seine Werke dem ASSUR widmete.

Ich, der Ich Aegypten hinwegfallen sah, den ASSUR mit vielen Proben auf seine Standhaftigkeit und seinen Glauben pruefte und der alle Pruefungen zu seiner Erhoehung und seinem Ruhm bestand.

Die geringsten unter den Menschen sahen in Mir den Wohltaeter, die Tiere den Beschuetzer, selbst die Berge und Pflanzen gehorchten Meinem Wuenschen.



Ich, Asurnipal, bin nun ohne Anhaenger und Glaeubige und Untertanen. Machtlos bin Ich und vergessen. Meine Taten sind meinen Voelkern kein Vorbild mehr und kein Untertan eifert Meinem Vorbild mehr nach.

Nun sind Meine Voelker gespalten. Krieg, Neid und Uneingikeit herrscht zwischen ihnen. Fremde Maechte haben sie sich ins Land geholt um das Brudervolk zu unterjochen. Das Recht hat kein Ansehen mehr und nur wenige sind es, die es schuetzen.

Fremde Prediger hoeren Sie falsches Zeugnis ablegen und heissen es gut. Trennenden Worten folgen sie und sehen nicht den goldenen Pfad der Weisheit und der Einigkeit, den Ich ihnen vorzeichne.
Die Gier nach Kraft und Macht, Unruhen und Gewalt schwaechen sie, und sie vermeinen sich zu staerken.




Link zum historisch Assurbanipal: Weltchronik


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Aktualisiert am 21.08.2006
Erstellt: 01.10.2005